Liebe Freunde des Reitsports,
als ich neulich wieder einmal etwas zweifelnd - um nicht zu sagen verzweifelnd -
an meinem PC saß, um dort einige Fingerübungen zu machen, kam mein
liebes Paulchen und meinte: " Opa, ich habe eine coole Idee, du mußt einmal
zu der homepage von SAMOSAEA surfen." " Prima ", dachte ich - "coole Idee" - schon
diese pathetische Aufforderung und dann noch, was ist überhaupt " SAMOSAEA " ?
Ich ließ mich aufklären. Paulchen weiß natürlich alles
und das selbstverständlich auch viel besser als ich, besonders wenn es um
diese neumodischen Dinge wie Internet und so geht. Nach einigen Mühen
gelangten wir auch tatsächlich dort hin und stolperten schließlich
über die Seite " Geschichten aus Großziethen". Der Kreis der
Ansprechpartner trifft auf mich zwar nicht so recht zu, aber ich dachte mir:
" Paulchen, jetzt bist du dran !!! "
Paulchen hat nämlich vor einiger Zeit seine Vorliebe für den Reitsport
entdeckt. Er kann natürlich auch schon alles und weiß über
alles Bescheid. Er ist ja schließlich in den Ferien schon mal geritten
und hier dann auch wohl ab und zu. Sein besonders gesteigertes Interesse ist
aber wohl eher der Tatsache zuzuschreiben. dass seine Schulfreundin Lisa ihm
ständig etwas von dem Reiterhof vorschwärmt. Es gab also genug Gründe
für Paulchen, auch auf den Reiterhof zu gehen. Als richtiger Reiter muß
man sich dann natürlich auch die entsprechenden Fachkenntnisse aneignen
- dachte wohl Paulchen. Es könnte aber auch sein, dass hier seine
Eltern mehr für Paulchen dachten und die richtige Auffassung vertraten:
" Lieber Sohn, wenn du reiten willst, dann mußt du dir auch die notwendigen
Kenntnisse aneignen. "
Ja, Paulchen ist zwar fleißig ( wenn er will ), dass kann man wohl sagen,
aber er hat zunächst die Einstellung: " Man sollte nicht gleich
übertreiben ! " Aber gut, Paulchen wurde zum Basispass angemeldet.
Bei ihm plätscherte alles so munter vor sich hin, er war zu den
Unterrichtsstunden anwesend, hörte zu, baute vor Verinnerlichung eine
Sperre auf und harrte der Dinge, die da kommen. Der Prüfungstermin
rückte näher. Da erzählte doch tatsächlich die Reitlehrerin,
dass Teilnehmer nicht zur Prüfung angemeldet werden, wenn kein Grundwissen
erkennbar ist. Plötzlich fiel der Groschen, halt jetzt muß man ja sagen,
dass 10 Centstück. Paulchen setzte sich hin und lernte und siehe da,
auch ich weiß jetzt etwas mehr, nämlich:
Es gibt bei der reiterlichen Grundausbildung als Motivationsabzeichen zunächst
das Kleine und das Große Hufeisen. Hierbei handelt es sich also um Abzeichen
bei deren Erwerb man Erfahrungen sammelt, ob der Reitsport einem gefällt und
ob es gelingt eventuelle Ängste vor diesen " großen Tieren"
abzubauen. Bei dem Basispass sieht es dann schon anders aus. Er bildet die
Grundlage für alles Weitere im Reitsport. Man erwirbt die Grundkenntnisse
für den Umgang mit dem Pferd, hört z.B. wie ein Pferd lebt,
was es frißt und trinkt und wann ist es gesund oder krank. Aber auch
die Geschichte des Pferdes generell wird besprochen.
Die Ausbildung zur Erlangung des Basispasses umfaßt mindestens zehn
Unterrichtsstunden und beinhaltet Theorie und Praxis. Hierzu gehören
u.a. Themen wie:
- Welche Unterbringungsmöglichkeiten gibt es für Pferde,
- wie groß ist eine Box,
- wieviele Knochen hat ein Pferd,
- welche Pflanzen sind für Pferde giftig, was darf es nicht fressen,
- wie bringe ich ein Pferd aus der Box,
- wie führe ich ein Pferd richtig,
- wie putze ich ein Pferd,
- woran erkenne ich, ob ein Pferd krank ist,
- was muß ich tun, um Krankheiten zu verhindern,
- was tue ich bei Krankheiten und auch,
- wie bringe ich ein Pferd in den Transporthänger ?
Es war also doch eine ganze Menge, die Paulchen lernen musste. Dann kam noch
die Prüfung. Sie wird von zwei von vom Landesverband Pferdesport
Berlin-Brandenburg e.V. ( FN ) zugelassenen Basispass-Prüfungsberechtigten
Richtern abgenommen.
Paulchen hat die Prüfung bestanden und auch ich habe etwas dazugelernt.
Ich weiß jetzt auch, dass der Basispass die Grundlage für alle
diejenigen sein sollte, die mehr wollen, als nur gelegentlich einmal
eine Stunde reiten. Wer an Turnieren teilnehmen möchte, ein eigenes Pferd
halten will oder sich für eine Reitbeteiligung oder ein Pflegepferd
interessiert, sollte den Basispass erwerben. Es gibt dankenswerterweise
auch Eltern, die ihre reitbegeisterten Kinder bei der Ausübung dieser
Sportart unterstützen wollen und deshalb selber den Basispass erwerben.
Ich finde es toll - oder wie es jetzt wohl heißt cool - und wünsche
allen dabei viel Spaß und Erfolg.
Mit reiterlichem Gruß
ein Opa